Copy-Gate und Mierschi-Leaks
Die (sprachlichen) Folgen von Watergate und WikiLeaks
Inzwischen gibt es Waterkantgate, Irangate, Plamegate, Monicagate, Nipplegate, Penisgate, Climategate, Cablegate, Crashgate, Bloggergate, Murdochgate, Bayergate, Diabetesgate, Blagogate, Rüttgersgate, Konstantingate, WLan-Gate, iPhone4-Antennagate, Hellasgate, Sarkogate, Rubygate, Copygate – egal, ob der Anlass wichtig, oberwichtig, staatswichtig oder unwichtig ist.
Gibt es in den Medien denn keine Gate-Keeper mehr?
Oder ist wieder das Internet schuld? („Mit dem Aufkommen von Blogs, Online-Foren und -Netzwerken ist die Gatekeeper-Funktion der Massenmedien in ihrer Wirkung zunehmend eingeschränkt“).
Inzwischen haben die Gates so viele Löcher, dass mit jedem -gate gleich Dutzende von -Leaks produziert werden. Nicht nur WikiLeaks, OpenLeaks oder GreenLeaks, sondern auch Nazi-Leaks, MemoryLeaks, Legal Leaks, Beta Leaks, Information Leaks, Live-Leaks, Mierschi-Leaks, Bayern-Leaks, Light Leaks, Brussels Leaks, Al-Jazeera-Leaks, Dittschi-Leaks, Whisky-Leaks, COPi-Leaks, Chrismas-Leaks, Government Leaks, Pisa-Leaks, Samsung-Leaks oder Weaky Leaks.
Ja, es schleichen sich immer mehr „Tore“ und „Löcher“ in den deutschen Wortschatz: Gateshals, Leakestütz, Bundesleaka, Gatenkminute, Leakör...
Selbst Redensarten sind nicht mehr sicher: Der Krug gate so lange zum Brunnen, bis er leaked. Wie man sich bettet, so leaked man. Leaken haben kurze Beine. Wohnst du noch, oder leakst du schon? Wie die Zeit vergate!
Okay okay, Kalau lässt grüßen. Vielleicht fällt Ihnen ja was Besseres ein!? Ist schließlich Rosenmontag.